Ladeschaltung Akku-Tischstaubsauger (zum Selbstbau oder kaufen)

Motivation

Kleine, Akku-getriebene Tischstaubsauger (z.B. von AEG) sind heute sehr weit verbreitet. Leider ist es ebenso weit verbreitet, dass nach ein bis zwei Jahren diese Geräte ihren Geist aufgeben. Dabei sind 90% des Saugers (Motor, Netzteil, Gehäuse, Schalter, Beutel, etc.) noch funktionsfähig, einzig die Akkus sind kaputt.

Anstatt nun einen neuen Sauger zu kaufen, können die Akkus leicht in Eigenregie ersetzt werden. Normalerweise sind drei Stück 1300mAh NiCd Akkus verbaut. Wenn man diese ersetzt, so kann man auch gleich ein bißchen aufrüsten und 2000mAh NiCd Akkus verbauen. Diese bekommt man in Bastelgeschäften (z.B. Fa. Hartnagel in München) bereits mit Lötfahnen und muß sich dann nur noch ein neues Pack aus drei Akkus zusammenlöten. Dies kommt billiger, als einen neuen Sauger zu kaufen, schont die Umwelt und da man nun etwas mehr Kapazität hat, läuft der Sauger nun länger und die Akkus halten länger, aber...

Das Problem

Eigentlich sollten Akkus länger als ein Jahr halten. Warum nur gehen sie im Sauger so schnell kaputt? Der Grund ist das Ladegerät: ohne jegliche Elektronik werden bei AEG-Saugern die Akkus ständig mit ca. 150mA geladen. Dies hat zwei Nachteile:

  1. Es dauert relativ lange, bis die Akkus voll sind (ca. 10h).
  2. Die Akkus werden eigentlich dauernd überladen.
Vor allem Punkt 2 belastet die Akkus schwer und führt zu ihrem baldigen Ableben! Daher reifte bei mir der Entschluß, dies zu verhindern.

Die Lösung

Beide Probleme werden gelöst, indem man eine Ladeschaltung in den Staubsauger einbaut, die bei vollem Akku auf Erhaltungsladung zurückschaltet und außerdem ein stärkeres Netzteil verwendet, das den Akku schneller volllädt. Dies schont die Akkus und der Sauger ist schneller wieder voll einsatzbereit.

Als Netzteil läßt sich mit Vorteil ein altes Handy-Netzteil oder Laptop-Netzteil verwenden. Die bekommt man entweder kostenlos von Freunden, die ihr altes Handy nicht mehr verwenden, oder man kauft sie für ca. 5 EURO in einschlägigen Ramschläden (Schillerstraße in München). Ich habe auch versucht, die kleinen Sauger-Netzteile aufzubohren, jedoch war das nicht von dauerhaftem Erfolg gekrönt: es läßt sich kaum mehr Leistung herausholen; davon ist also abzuraten.

Eine bereits mehrfach erprobte Schaltung ist hier zu sehen. Da ein Schaltregler verwendet wird, bleibt zum einen die Erwärmung gering (kein Kühlkörper erforderlich), es wird kein unnötiger Strom verbraucht (Umwelt!) und man hat einen weiten Eingangsspannungsbereich (viele verschiedene Handy-Netzteile verwendbar) zur Verfügung. Alle Bauteile lassen sich leicht im Sauger selbst unterbringen. Das Schnelllade-IC BQ2000 schaltet nach Erreichen der Ladeschwelle zuerst auf top-off Ladung und dann auf Erhaltungsladung um. Ein Überladen des Akkus ist praktisch ausgeschlossen, was die Lebensdauer stark verlängert. Die LED im Sauger zeigt nun sehr schön den Ladezustand an:

Datenblatt BQ2000 von http://www.ti.com/lit/ds/slus138d/slus138d.pdf.

Ich habe auch noch einige andere Schaltungen erprobt, aber die obige erscheit mir als die Beste. Trotzdem will ich die Alternativen nicht verschweigen:

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